Stadtteil Prechtal

Ortseinfahrt Stadtteil Prechtal von Norden kommend

Prechtal, seit 1975 ein Stadtteil von Elzach, liegt im Herzen des Schwarzwaldes, eingebettet im oberen Elztal, ca. 30 km von Freiburg und der Kreisstadt Emmendingen entfernt. Die Höhenlage erstreckt sich von 400 m im Talgrund bis auf 1050 m.

Eine eindeutige Herkunft des Ortsnamens gibt es nicht, wohl jedoch Vermutungen. So wurde der Ort in der ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 1178 in einer Papstbulle als Besitztum des Klosters St. Margarethen zu Waldkirch als "Bregen" bestätigt. In späteren Urkunden tritt der Ort auch unter dem Namen "Gebrech" oder "Tal zu Gebrech" auf. Unter dem Wortstamm "Gebrech brechen" vermutet man auch den Hinweis auf das gebrochene Tal, da im Ortsteil Oberprechtal der Flußlauf Elz und das Tal im rechten Winkel abbiegen, sozusagen gebrochen sind. Eine weitere Deutung könnte auch durch das Wort brechen, Rodung, umbrechen der Scholle herrühren. Im Volksmund wird Prechtal auch Prächt genannt.
 

Geschichte

Der Stadtteil Prechtal hat eine lange und traditionsreiche Geschichte, deren überlieferter Teil im Jahre 1178 mit der ersten urkundlichen Erwähnung als Besitztum des Klosters St. Margarethen zu Waldkirch beginnt. Das Kloster hatte fünf Meiertümer, wovon eines das Tal zu Gebreche, das heutige Prechtal darstellt. Im 12. Jahrhundert fiel das Kloster an die Herren von Schwarzenberg und somit auch das Prechtal.

Nach mehreren Lehensgaben und Verpfändungen im 12. und 13. Jahrhundert wurde das Prechtal nach langen Streitigkeiten durch ein Schiedsgericht im Jahre 1409 an die Markgrafen von Hachberg und die Grafen zu Fürstenberg zu gleichen Teilen übertragen. Damit war die Herrschaftsform des Badisch-fürstenbergischen Kondominats begründet eine Doppelregierung, die 400 Jahre, bis zum Jahre 1810 der Gründung des Großherzogtums Baden Bestand hatte. Die Verwaltung erfolgte im 15. Jahrhundert gemeinsam und später im jährlichen Wechsel.

Prechtal wurde zunächst dem Amt Hornberg zugeteilt. Später dem Amt Triberg und kam 1815 zum Amte Elzach. Nach dessen Auflösung wurde es 1819 dem Bezirksamt Waldkirch zugeschlagen. Von 1936 bis 1939 war das Landratsamt Wolfach zuständig und seither ist Prechtal ein Bestandteil des Landkreises Emmendingen.

Bis zum Jahr 1964, fast 800 Jahre, bildete Prechtal mit dem Ortsteil Oberprechtal eine Gemeinde. Auf Antrag des Ortsteils Oberprechtal wurde die Gemeinde durch Gesetz des Landtags von Baden-Württemberg vom 03. November 1963 zum 01.01.1964 in zwei selbständige Gemeinden Prechtal und Oberprechtal geteilt. Nach 10-jähriger Selbständigkeit beider Gemeinden wurden im Zuge der Gemeindereform Prechtal und Oberprechtal auf den 1. Januar 1975 in die damals neu gebildete Stadt Elzach mit den weiteren Ortsteilen Yach und Katzenmoos eingegliedert. Damit wurde die über 800-jährige traditionsreiche Selbständigkeit von Prechtal abgebrochen.

Der Ort Prechtal hat heute rund 1870 Einwohner und umfasst eine Gemarkungsfläche von 2.400 ha. Er liegt eingebettet in einer Tallandschaft mit einer Höhenlage von 400 m bis 1050 m, die insbesondere zur Erholung und zum Wandern einlädt.

Politisch wurde in der Eingliederungsvereinbarung die Ortschaftsverfassung verankert. Der Ortschaftsrat hat analog des früheren Gemeinderates 10 von der Bevölkerung direkt gewählte Mitglieder einschließlich des Ortsvorstehers.

Prechtal besitzt zusammen mit Oberprechtal eine eigenständige Grundschule sowie einen 4-gruppigen Katholischen Kindergarten. Für schulische, sportliche und kulturelle Zwecke dient die im Jahre 1972 eingeweihte "Steinberghalle". Sie ist der Mittelpunkt des kulturellen Lebens im Ort.
 

Wappen Stadtteil Prechtal

Ortswappen Prechtal

Das abgebildete Wappen wurde von der Gemeinde Prechtal seit 1904 verwendet und auf Vorschlag des Generallandesarchives gefertigt. Es zeigt auf blauem Grund und grünem Schildfuß drei goldene Berge, am oberen Schildrand eine strahlend goldene Sonne. Welche Motive seinerzeit bei der Wahl dieser Zeichen ausschlaggebend waren, kann nur vermutet werden. Es wäre denkbar, dass Sonne und Berge die Tallandschaft symbolisieren sollen.

Wissenswertes

Rundwanderweg: Prechtäler Bienenweg

Wegstrecke Prechtäler Bienenweg

Das Projekt Bienenweg Prechtal wurde gefördert durch den Naturpark Südschwarzwald mit den Mitteln des Landes Baden-Württemberg und der Lotterie Glücksspirale

Die Idee des Ortschaftsrates Prechtal, einen Themenweg im Elzacher Ortsteil Prechtal entstehen zu lassen, entstand im Sommer 2017. Ziel des Projekts war es, eine abwechslungsreiche Familienwanderstrecke entstehen zu lassen, die für das Thema „Bienen“ in allen Facetten sensibilisiert und Touristen, Tagesausflügler und Einheimische animiert, sich intensiver mit der Thematik auseinander zu setzen. Wichtig hierbei waren von Beginn an die Zielgruppen Kinder und Schulklassen.
Der „Bienenweg“ sollte weitestgehend auf bereits vorhandenen Wegen verlaufen, um Wegearbeiten zu minimieren. 2018 fand die erste Informationsveranstaltung statt, in der die betroffenen Grundstückseigentümer geladen wurden. Diese stimmten dem Projekt zu. 2019 konnte dann mit den ersten Wegearbeiten begonnen werden. Neben dem Ausbau und der Beschilderung des Wegenetzes, stand die Errichtung der Informationsstationen wie Wildbienenhäuser, Sinnesstationen und verschiedene Infotafeln, die sich in allen Aspekten mit dem Thema „Biene“ auseinandersetzen, von Beginn an im Vordergrund. Zahlreiche Gruppen wie Schulklassen, BUND, Imker, Landjugend und Bürger beteiligten sich an der Umsetzung.
Seit Sommer 2019 kann der Weg genutzt werden, die offizielle Eröffnung war im Juli 2019. Aufgrund seines Informationsgehaltes, seines abwechslungsreichen Streckenverlaufs und seines Anforderungsprofils (ca. 13km, 460 HM) spricht der Bienenweg die vielfältigen Zielgruppen perfekt an und hat sich somit zu einem der beliebtesten Rundwanderwege im oberen Elztal entwickelt, welcher der überregionalen Bedeutung des ZweiTälerLandes als erste Qualitätsregion Wanderbares Deutschland in Baden-Württemberg Rechnung trägt.

Start und Ende der Tour ist die Ortschaftsverwaltung Prechtal
Länge des Rundweges ca. 13 km

Weitere Infos und Routenplan (3,5 MB)

Energetisches Quartierskonzept für Prechtal

Untersuchungsgebiet Quartier Schrahöfe-Bühlacker

Die Stadt Elzach beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit den Themen Energiewende, Klimawandel und Energieeffizienz. Im Zuge dessen wurde das Freiburger Büro endura kommunal beauftragt, den Ortsteil Prechtal „Schrahöfe-Bühlacker" hinsichtlich seines Potenzials für Energieeffizienz, ein möglicherweise entstehendes Nahwärmenetz sowie Erneuerbare Energien zu untersuchen.

Weitere Infos dazu ...
Online Fragebogen zur Datenerhebung (1,3 MB)

Prechtal um 1900 bis zur Gemeindereform 1975

Die Autoren Augustin Gutmann und Thomas Steimer bei der Buchvorstellung

„Prechtal – Die Geschichte einer Schwarzwaldgemeinde im 20. Jahrhundert“. So lautet der Titel des Buches, welches von zwei bekannten Prechtälern, Augustin Gutmann und Thomas Steimer, verfasst wurde. Die wechselvolle Geschichte behandelt die beiden Orte Prechtal und Oberprechtal in der Zeit um 1900 bis zur Gemeindereform 1975 (108 S., Preis 16,80 €). Verkaufsstellen:Aral-Tankstelle Wisser, PrechtalSchreibwaren Joos, ElzachBuchhandlung Merkle, ElzachOrtschaftsverwaltungen Oberprechtal und Prechtal

Prechtal

Kontakt

Ortschaftsverwaltung
Schrahöfe 6
79215 Elzach
Telefon 07682 / 356
Fax 07682 / 921932

Ortsvorsteherin

Martina Joos
prechtal@elzach.de

Stellvertreter
Ortschaftsrat Hubert Becherer

Sprechstunden
s. Öffnungszeiten Verwaltung
oder nach Vereinbarung 
 

Verwaltung

Sonja Weber
Sekretariat Ortschaftsverwaltung
 

Öffnungszeiten

Montag
08:00 Uhr - 12.00 Uhr