Gewerbeverein besucht mit pinkem Hirsch die Hauptstadt Meldung vom 24. November 2019

Auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Dr. Johannes Fechner (SPD) machte sich der Gewerbeverein Elzach auf zu einer viertägigen Informationsreise nach Berlin. Die insgesamt 18 Teilnehmer erwartete ein dicht gedrängtes Programm, das ihnen einen faszinierenden Einblick in den anstrengenden Alltag des Politikbetriebs bot. Beeindruckend waren aber auch die vielfältigen kulturellen Angebote und Erinnerungen an unsere jüngere Geschichte, die in Berlin allgegenwärtig sind.
Bereits am ersten Tag nach der Anreise stand ein Besuch des Stasi-Museums in Berlin-Lichtenberg auf der Tagesordnung, das die beklemmende Atmosphäre des Spitzelwesens, das die gesamte Bevölkerung umfasste, sehr anschaulich vermittelt. Einblicke in den Lebensalltag der damaligen DDR-Bürger gewährt eine Dauerausstellung in der Kulturbrauerei im Stadtteil Prenzlauer Berg, die im Anschluss daran besucht wurde. Besonders beeindruckend war eine Führung durch die Gedenkstätte über den Deutschen Widerstandes gegen die Nazi-Diktatur. Ein Programmhöhepunkt war ein Besuch im Reichstag. Dort angekommen überraschte Fechner die Gruppe mit dem pinken Hirsch, dem Markenzeichen vom Elzacher Schwarzwald/Heimat/Markt. Den Hirsch hatte Fechner heimlich nach Berlin geschafft. Ob dieser als „Ständige Vertretung“ in der Hauptstadt verbleibt ist noch nicht überliefert. Besonders spannend war für die Elzacher der Besuch einer Plenardebatte, wo sie eine Rede von MdB Johannes Fechner über effektivere Zivilprozesse verfolgen konnten. Die anschließenden Gespräche mit Johannes Fechner drehten sich vor allem um tagesaktuelle politische Themen, aber auch die täglichen Belastungen, die der Politikbetrieb in der Hauptstadt mit sich bringt. Arbeitstage mit 14 und mehr Stunden sind auch für Gewerbetreibende aus dem Nikolausstädtchen zwar keine Seltenheit. Mit dem Abgeordneten tauschen wollten sie allerdings nicht. Eine Reichstagsführung und ein Kuppelbesuch rundeten den gelungenen Besuch ab. Am letzten Tag dieser sehr informativen Reise wurden die Besucher noch im Bundesministerium für Arbeit und Soziales empfangen. Auch hier standen viele politische Themen im Mittelpunkt der Gespräche. Dann hieß es auch schon Abschied nehmen, nachdem man noch einmal Eindrücke vom und rund um das Brandenburger Tor – dem einstigen Symbol der Deutschen Teilung und heutigen Symbol der Wiedervereinigung – gewonnen hatte. Dass im benachbarten Hotel Adlon auch Spezialitäten aus Elzach zu bekommen sind, konnte leider nicht mehr ausgiebig getestet werden.

Märchenszene an der Wolfsgrubenhütte erneuert Meldung vom 24. November 2019

Der Giebel an der Wolfsgrubenhütte mit der Märchenszene vom „Rotkäppchen und dem Wolf“ wurde in diesem Herbst erneuert. Die Hütte steht nahe dem „Gschasifelsen „ in fast 1000 Meter Höhe an der „Wolfsgrube“ und ist im Besitz der Stadt Elzach. Sie wurde im Jahre 1900 als Schutzhütte für die Waldarbeiter errichtet und ist ein beliebter Rastplatz für Wanderer und Mountainbiker.
Das Eichenholz an der Giebelfront mit der Rotkäppchenszene hielt 120 Jahre der Witterung stand, musste jetzt aber dringend erneuert werden. Den Auftrag hierzu erhielt die Schreinerei Bischoff aus Prechtal. Restaurator Wolfgang Bischoff hat nicht nur die Front originalgetreu nachgebildet, dem Rotkäppchen eine Elztäler Tracht angezogen, sondern auch die verloren gegangenen Wolfsköpfe an beiden Giebelenden wieder neu gestaltet. Ortsvorsteher Karlheinz Schill und Hüttenpächter August Joos hatten dieser Tage zur Besichtigung nach Abschluss der Arbeiten eingeladen. Dazu waren beim ersten Schnee dieses Winters neben den Gastgebern auch Förster Joachim Nock, die beiden Ortschaftsräte Jürgen Dorner und Dietmar Oswald, sowie Wolfgang Bischoff und Franz Bischoff gekommen. Karlheinz Schill lobte die hervorragend gelungene Arbeit. Er habe bereits viele positive Rückmeldungen erhalten und freue sich dass die Hütte wieder ein Schmuckstück geworden ist.

Europäisches Maskensymposium in Elzach Meldung vom 24. November 2019

3 Tage, 13 Referenten, ein volles Haus des Gastes in Elzach: Das Erste Europäische Maskensymposium in Elzach war eine rundum gelungene Veranstaltung. Die Schuttigstadt war vor 14 Tagen Mittelpunkt der schwäbisch-alemannischen Fastnachtsforschung. Der Schwerpunkt lag dabei auf dem traditionellen Kunsthandwerk des Masken, Larven- und Schemenschnitzens. Schirmherr Roland Tibi und die beiden Organisatoren und Moderatoren Wolfgang Koch und Philipp Häßler konnten ein durchweg positives Fazit ziehen.
Den Auftakt machte am Donnerstagabend der Freiburger Volkskundler Werner Mezger: „Masken-Larven-Schemen. Anmerkungen zum Spiel mit der Unkenntlichkeit in Europa seit dem Spätmittelalter“, so der Titel seines viel beachteten Vortrages im voll besetzten Saal des Haus des Gastes. Eine Überraschung folgte im Anschluss: Aus Anlass des 80. Geburtstages des Elzacher Schnitzers Konrad Wernet überreichten Wolfgang Koch und Philipp Häßler, gemeinsam mit den Autoren, dem Jubilar eine pünktlich zum Symposium erschienene Festschrift. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Stadtmusik Elzach.
Dass Fastnachtsvermummungen nicht ausschließlich aus Holz gefertigt werden müssen, zeigte sich gleich zu Beginn der zum Teil hochklassigen Fachvorträge ab Freitagvormittag. Jürgen Stoll (Karlsruhe) und Dominik Wunderlin (Basel) richteten ihren profunden Blick zunächst auf die Geschichte der Papplarvenherstellung, deren Herstellung u.a. in Thüringen verwurzelt ist, und deren Einfluss auf die traditionsreiche Fastnacht in Basel. Aus dem Elsass war mit Gérard Leser ein intimer Kenner der dortigen Brauchtraditionen zu Gast in Elzach. Sein Vortrag hielt er in elsässischem Dialekt. Hochkarätig repräsentiert war die Villinger Fasnet mit Traugott Wöhrlin, dem Altmeister der dortigen Schemenschnitzkunst. Er blickte er auf 350 Jahre Schemenkultur zurück. Aus Elzachs Partnerstadt Telfs gab Professor Thomas Nussbaumer tiefe Einblicke in die faszinierende Welt der Tiroler Fastnacht. Vom Co-Veranstalter, den Alemannischen Larvenfreunden, präsentierte Andreas Reutter das „Virtuelle Maskenmuseum“, ein Streifzug durch die Vielfalt der europäischen Maskenkultur, was die Larvenfreunde auf ihrer Homepage angelegt haben.
„Isch des noch ä Schuttiglarve?“ Vor dem Hintergrund dieser Frage stand der Freitagabend im Fokus der Fastnacht in Elzach. Zunftmeister Armin Becherer referierte vor voll besetzten Rängen über die Geschichte der Fasnet und über die Elzacher Larvenvielfalt. Welche Regeln gelten? Wobei handelt es sich um Althergebrachtes, wieviel Veränderung verträgt die Fasnet? Auch die darauf folgende Diskussionsrunde widmete sich schwerpunktmäßig diesen Fragen. Und die Referenten verstanden es dem interessierten Publikum ihre, durchaus unterschiedlichen Standunkte, zu vermitteln. Besetzt war die Runde profund: Werner Mezger, Schnitzer Konrad Wernet, Clemens Fuchs, Vorsitzender der Larvenfreunde, Jungschnitzer Philipp Scherrmann und Zunftmeister Armin Becherer.
Vom rückständigen Aberglauben zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit – die Entwicklung des Schemenlaufens in Imst in Tirol beleuchtete Manfred Waltner am Samstagvormittag. Der Brauch findet nur alle vier Jahre statt und ist auch heute noch eine reine Männerangelegenheit.
Die Verbindung zwischen den Innerschweizerischen Fastnachtsbräuchen und der italienischen „Commedia dell`arte beleuchtete Andreas Winet auch Reichenburg. Dies tat er, ganz im Geiste der Veranstaltung, in Schwyzerdütsch.
Eine besondere Freude war es, den betagten, aber intimen Fastnachtskenner Martin Blümcke aus Tübingen sprechen zu hören. Er widmete sich schon vor 35 Jahren dem südwestdeutschen Schnitzwesen und seinen Schnitzern und veröffentlichte hierzu das Standartwerk „Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht“.
In seinem provokant angelegten Vortrag kritisierte Wulf Wager die zunehmende Banalität der Fastnacht und ihre heutige Feierpraxis als Eventkultur, die sich von traditionellen Brauchformen mehr und mehr verabschiedet: „Narrentreffen sind das Krebsgeschwür der Fastnacht!“, resümierte er. „Es gibt immer mehr Hästräger, aber immer weniger Narren. Die Narren haben das Narren verlernt“. Diese Thesen wurde vom Publikum wohlwollend beklatscht.
Philosophisch wurde es bei Günter Schenk: Er warf auch einen kritischen Blick auf die jüngere Brauchgeschichte und stellte das Wesen der Vermummung in den Mittelpunkt seiner nachdenklichen Betrachtungen. Hierfür gab es lang anhaltender Applaus. Ein mehr als würdiger Abschluss.
In den Schlussworten lobten Clemens Fuchs und Schirmherr Roland Tibi die Veranstaltung. Diese suche Ihresgleichen, so Fuchs. Die eineinhalb Jahre dauernde, aufwendige Vorbereitung der beiden Initiatoren Wolfang Koch und Philipp Häßler würdigte Bürgermeister Tibi: „Was Ihr Beide auf die Beine gestellt und bewegt habt, ist unglaublich“. Einen großen Dank ging auch die vielen Helfer aus dem Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis (HgA), die für den reibungslosen Ablauf im Haus des Gastes sorgten.
Ein Fazit formulierten unisono Gäste, Veranstalter und Referenten: Diese Veranstaltung muss eine Fortsetzung finden.

30 Jahre Arbeitskreis Asyl – 30 Jahre Hilfe für Flüchtlinge Meldung vom 22. November 2019

Zum 30-jährigen Jubiläum begrüßte Bürgermeister Roland Tibi eine Delegation des Arbeitskreises Asyl im Elzacher Rathaus. Mit dabei war auch Anneliese Hofmaier, die Frau der 1. Stunde.

Er sprach den Anwesenden Dank und Anerkennung im Namen der Stadt Elzach aus. Der Arbeitskreis unterstützt nun schon 30 Jahre ehrenamtlich mit großem Engagement die Flüchtlinge in vielen Bereichen. Dieser Einsatz ist unbezahlbar, so der Bürgermeister in seiner Rede.

Bei Kaffee und Kuchen in gemütlicher Runde übergab der Bürgermeister als Zeichen seiner Wertschätzung eine Spende und wünschte für die weiteren Aktivitäten mit und für die „Neubürger“ viel Freude, Zuversicht und alles Gute.

Volkstrauertag in Elzach Meldung vom 18. November 2019

Cornelius Moriz
Ansprache zum Volkstrauertag am 17. November 2019
Vor genau 100 Jahren wurde der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gegründet. Sein Gründungszweck war es, sich um die Gräber all jener deutschen Soldaten zu kümmern, die im Ersten Weltkrieg fernab ihrer Heimat gefallen waren und deren Leichname nicht nach Hause überführt werden konnten. Aufgrund des nur 20 Jahre später beginnenden Zweiten Weltkrieges wuchs diese traurige Aufgabe alsbald noch weiter an, sodass der Volksbund seitdem (und bis heute) die Gräber von über 2,7 Mio. Kriegstoten in 46 Ländern pflegt. Die Kriegsgräberstätten sind dabei Ruhe- und Gedenkstätten für alle Opfergruppen, d. h. neben Soldaten auch für zivile Bombenopfer, für Opfer der Shoa und für andere Verfolgte.
Noch im Gründungsjahr 1919 schlug der Volksbund außerdem vor, einen staatlichen Gedenktag einzurichten, um an die vielen Kriegsgefallenen öffentlich zu erinnern. 1925 wurde dieser „Volkstrauertag“ erstmals begangen und seither pflegen wir dieses Gedenken Jahr für Jahr. Der Volkstrauertag ist insofern zu einem integralen Bestandteil dessen geworden, was wir im Deutschen Erinnerungskultur nennen und womit wir den Umgang des Einzelnen wie auch der Gesellschaft mit unserer Vergangenheit und Geschichte bezeichnen.
Doch wie die Kultur im Allgemeinen unterliegt auch die Erinnerungskultur einem ständigen Wandel. Das heißt: Woran wir uns erinnern und wozu, das ändert sich mit der fortschreitenden Zeit – und vor allem mit dem Wechsel der Generationen – unausweichlich. So ging es den Gründern des Volksbundes ursprünglich noch allein um die Erinnerung an die deutschen Gefallenen, was von den Nationalsozialisten später zum sogenannten „Heldengedenken“ hochstilisiert und für ihre kriegstreiberische Propaganda missbraucht wurde. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg war eine derart ungebrochene Heroisierung der eigenen Gefallenen angesichts der unfassbaren Verbrechen, die von Deutschen begangen wurden, natürlich nicht mehr möglich. Weil die psychologische Notwendigkeit eines gemeinsamen Erinnerns an die zahllosen Toten für viele aber dennoch, und zwar mehr denn je, bestand, kam es zu einer bewussten Ausweitung des öffentlichen Gedenkens. So wird im offiziellen „Totengedenken“, das der Bundespräsident seit 1952 im Bundestag alljährlich spricht, eben nicht mehr nur der deutschen, sondern ausdrücklich aller Opfer von Gewalt und Krieg aus allen Völkern gedacht. Und es ist genau dieser – keineswegs selbstverständliche! – Wandel, diese Erweiterung im kollektiven Gedächtnis, die das öffentliche Betrauern eben aller Kriegstoten, jenseits rein nationaler Bezugnahmen und Zwecke, zu einem wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und zu einem nachdrücklichen Appell an die internationale Friedensbereitschaft machen kann.
Doch nicht nur, woran und an wen wir gemeinsam erinnern, hat sich im Laufe der Zeit verändert. Auch das Wozu, die gesellschaftliche Funktion der öffentlichen Erinnerung ist heute, 74 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, eine ganz andere, als noch vor 30 oder 60 Jahren. Denn es leben nicht mehr sehr viele Menschen, die den Krieg noch selbst miterlebt und vielleicht auch Angehörige verloren haben. Bei ihnen überschneidet sich das öffentliche Gedenken mit den eigenen Erinnerungen, die häufig traumatisch sind. Für sie sind die Schrecken des Krieges oftmals noch sehr präsent, auch wenn inzwischen viele Jahre vergangen sind. Und für diese Gruppe, die Zeitzeugen, kann das gemeinsame Erinnern eine wichtige Funktion im persönlichen Umgang mit der eigenen Vergangenheit und Trauer haben.
Ganz anders verhält es sich jedoch für die breite Masse jener Menschen, die nach 1945 zur Welt kamen und die oftmals auch keine Verwandten mehr haben, die noch aus der NS-Zeit berichten könnten. Für diese Gruppe, die heute die Mehrheit der Bevölkerung stellt, ist die direkte „Erinnerungsverbindung“ (Harald Welzer) zur damaligen Zeit abgebrochen, was eine folgenreiche Zäsur und Veränderung für die Erinnerungskultur bedeutet. Der Soziologe Harald Welzer schreibt dazu, dass sich für die heutigen Generationen der gesamte Geschehenszusammenhang von Nationalsozialismus, Krieg und Holocaust deutlich „entemotionalisiert“ hat und die lebendige, „heiße“ Erinnerung sozusagen in eine „kalte“ übergeht. Die Geschehnisse „historisieren“ sich und das meint, dass sie mit den Zeitzeugen allmählich in den Kontext der Geschichte übergehen.
Mit der zunehmenden Distanz stellt sich dann aber die Frage nach der gesellschaftlichen Funktion des öffentlichen Erinnerns neu und anders. Die akute Bewältigung von Schuld und Trauer tritt naturgemäß mehr und mehr in den Hintergrund, während die gesellschaftliche Verantwortung, aus der Geschichte zu lernen, umso dringlicher ins Zentrum rückt. (Und wie dringlich dieses Lernen aus der Geschichte augenscheinlich nötig ist, dass zeigt bspw. der antisemitische Terroranschlag vom 4. Oktober in Halle nur allzu deutlich.) Der Volkstrauertag kann insofern, heute und auch in Zukunft, ein wichtiger Anlass sein, uns diese gesellschaftliche Verantwortung zum Lernen aus der Geschichte immer wieder ins Bewusstsein zu rufen und gemeinsam darüber nachzudenken, welche Lehren wir gerade aus den dunklen und gewaltsamen Kapiteln unserer Geschichte ziehen können.
Ich möchte die Gelegenheit nutzen, zwei Aspekte vorzutragen, die mir selbst anlässlich unseres heutigen Gedenkens an die Opfer der vergangenen, aber auch der aktuellen Kriege deutlich zu Bewusstsein kommen.
(1.) Wenn ich mir vor Augen führe, woran dieses Denkmal hier eigentlich erinnert; oder wenn ich den Berichten der Zeitzeugen zuhöre oder sie aufmerksam lese und mir dabei wirklich vorzustellen versuche, was für ein Elend und welche Feindschaft sie im Krieg erlebt haben, dann wird mir augenblicklich klar, in was für privilegierten Zeiten wir hier und heute eigentlich leben. Während die Welt im 20. Jahrhundert zweimal lichterloh in Flammen stand, reisen wir heute, wie selbstverständlich, quer durch Europa, ohne auch nur den Pass vorzeigen oder Geld wechseln oder gar Feindschaft befürchten zu müssen. Und während in Deutschland von 1933-45 noch eines der schlimmsten und verbrecherischsten Regime herrschte, das die Menschheit je gesehen hat, leben wir heute in demokratischen Verhältnissen, um die uns viele Menschen weltweit beneiden. – Was für eine Entwicklung!
Ich will damit zwar keineswegs die Probleme kleinreden, die uns heute in sozialer, wirtschaftlicher und nicht zuletzt ökologischer Hinsicht zunehmend Sorgen bereiten. Ich möchte aber deutlich machen, dass der inzwischen über 74 Jahre währende Frieden und ebenso die Demokratie alles andere als Selbstverständlichkeiten sind, die wir einfach leichtfertig für gegeben hinnehmen sollten. Im Gegenteil! Historisch betrachtet sind dauerafter Frieden und Demokratie absolute Ausnahmen, und es bedarf unseres aktiven politischen und bürgerschaftlichen Engagements, um beides auch weiterhin zu schützen und zu erhalten.
Genau diese Auffassung allerdings wird heute augenscheinlich nicht mehr von allen Bürgerinnen und Bürgern gleichermaßen geteilt. Die Europa- und Demokratieverdrossenheit, die inzwischen vielerorts grassiert; die Geringschätzung, teils auch der offene Hass, der gewählten Politikern auf allen Ebenen neuerdings entgegenschlägt; die Morddrohungen und brutalen Anschläge nicht nur auf Politiker, sondern auch auf Andersgläubige, Andersdenkende oder Geflüchtete; all das macht nur allzu deutlich, dass die Lehren, die wir aus unserer Geschichte ziehen sollten, beileibe nicht von allen gezogen werden. Im selben Maße, wie die Schrecken des Krieges in der gemeinsamen Erinnerung langsam verblassen, scheint sich vielmehr erneut jener Ungeist auszubreiten, der diese Schrecken überhaupt erst möglich machte. Der Schriftsteller Lukas Bärfuss hat in seiner Rede zur Verleihung des Büchnerpreises vor zwei Wochen gesagt: „Wer den letzten Krieg vergisst, bereitet den nächsten schon vor.“ Ich fürchte, er hat Recht. Anlässe wie der Volkstrauertag können dem Vergessen vorbeugen und uns immer wieder neu ins Bewusstsein rufen, wie wertvoll Demokratie und Frieden sind, und welche Verantwortung wir alle für sie tragen.
(2.) Diese Verantwortung für Demokratie und Frieden tragen wir aber, so meine ich, nun nicht bloß für uns selbst – das ist der zweite Aspekt, den mir das gemeinsame Gedenken an die Toten der vergangenen und heutigen Kriege zu Bewusstsein bringt. Die öffentliche Erinnerung an die zahllosen Opfer und das Elend des Krieges, aber auch an die Schuld, die unsere Vorfahren auf sich geladen haben, diese Erinnerung sollte vielmehr Anlass für uns sein, uns mit denen, die heute von Gewalt und Krieg bedroht werden, solidarisch zu zeigen und aktive Hilfe anzubieten. Denn was würde ein Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewalt schon bringen, wenn es selbstbezüglich nur unserer Vergangenheit verhaftet bliebe, und keinen Einsatz für all jene zu Folge hätte, die heute dasselbe Leid erleben?
Ich hatte in den vergangenen Monaten die Gelegenheit, mit Menschen zu sprechen, die selbst Opfer von kriegerischer Gewalt, von Flucht und Vertreibung geworden sind. Ein Teil dieser Personen hat noch den Zweiten Weltkrieg erlebt, bei den anderen ging es um den Bürgerkrieg in Syrien. Ich muss zugeben, dass ich vieles von dem, was mir diese Menschen erzählt haben, gar nicht richtig fassen oder begreifen kann, weil die Brutalität und Gnadenlosigkeit, mit der sie konfrontiert waren, für meine Lebensrealität so vollkommen fremd sind. Ich höre, was sie erzählen und ich sehe ihnen an, wie sehr sie manchmal bis heute darunter leiden. Aber was es wirklich bedeuten muss, das alles selbst zu erleben, kann ich als jemand, der sein ganzes Leben in Frieden und Wohlstand verbracht hat, letztlich wohl nicht ermessen.
Was man jedoch sehen kann, ist, dass sich die Berichte dieser Menschen so auffallend ähneln. Obwohl Jahrzehnte zwischen diesen Kriegen liegen und obwohl sich die politischen und kulturellen Hintergründe völlig unterscheiden, scheinen die grundlegenden Erfahrungen dennoch die gleichen zu sein: Die existentielle Angst vor Gewalt und Tod; die Angst um die Angehörigen, besonders um die Kinder; die Verzweiflung angesichts der Toten. Insofern mögen zwar die konkreten Kriegsumstände in Raum und Zeit variieren, das menschliche Elend aber bleibt im Grunde dasselbe.
An dieses Elend erinnern wir heute. Es bildet gleichsam die dunkle Seite unseres kollektiven Gedächtnisses. Wir sollten die darin gespeicherten Erfahrungen aber nicht, zumindest nicht nur, als Last verstehen. Sie gehören zu unserer Geschichte, zur persönlichen der Zeitzeugen genauso wie zur kollektiven von uns allen. Und sofern sie uns lehren könnten, uns für Demokratie & Frieden und v. a. auch für diejenigen, die heute unter Gewalt und Kriegen leiden, aktiv. einzusetzen, gehören womöglich gerade diese dunklen Erfahrungen zu den wichtigsten, die wir haben. Vielen Dank.

50 Jahre Forstbetriebsgemeinschaft in Katzenmoos Meldung vom 18. November 2019

Mit einem Jubiläumsabend der FBG konnte in Katzenmoos das 50-jährige Bestehen gefeiert werden. Die Elztäler Förster mit ihren Jagdhörnern eröffneten den Abend unter der Leitung von Simon Fischer. Christian Burger als Vorsitzender begrüßte neben den Bürgermeistern Roland Tibi und Klaus Hämmerle die Abgeordneten der weiteren 8 Vereinigungen im Landkreis Emmendingen sowie Dr. Martin Schreiner, Leiter des Forstes beim Landratsamt Emmendingen und zu guter Letzt den Ortsvorsteher aus Katzenmoos Franz Lupfer. Nach den Ansprachen der Ehrengäste wurden langjährige Mitglieder im Rahmen der Feierstunde geehrt. Nach 33 Jahren schied der heutige Ehrenvorsitzende verdienstvoll, mitwirkende Heinrich Burger aus. Ihm wurde, wie dem nach 29 Dienstjahren in den Ruhestand verabschiedeten Förster Johannes Wild ein Katzenmooser Wappenschild überreicht. Ebenfalls mit Präsenten bedacht wurden: Anton Wölfle und August Dufner für je 10 Jahre Beisitzertätigkeit sowie Bernhard Kury für 20 Jahre stellvertetender Vorsitzender der FBG Katzenmoos.
Mit dem Hubertusmarsch bliesen die Jagdhornbläser noch einmal auf zum Sturm auf das kalte Büfett. So konnte ein schöner Jubiläumsabend ausklingen.

Elzach´s coolster Film jetzt online Meldung vom 11. November 2019

Das Ergebnis der tollen Ferienspielaktion „Elzach´s coolster Film“ kann nun im Internet bestaunt werden. Die drei gedrehten Filme sind auf dieser Homepage der Stadt Elzach verlinkt.
Bitte folgenden sie dem unten eingefügten Link:

https://www.elzach.de/startseite/leben+_+erleben/videos.html

An dieser Stelle möchte sich die Stadt Elzach nochmals recht herzlich bei Daniel Burger und seinem burger.film-Team bedanken!

Eröffnung Symposium Meldung vom 11. November 2019

Bürgermeister Roland Tibi durfte die Gäste und manch weitgereisten Leihgeber im vollen Sitzungssaal des Rathauses begrüßen. Er dankte dem Ausstellungskomitee für die viele Arbeit, die in diesem aktuellen Projekt des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises steckt. Einen großen Dank erging an Lena Mayer, für die tollen Ausstellungsplakate, die es in limitierter Auflage auch zu kaufen gibt. Vorsitzender Philipp Häßler umriss die Idee des Projekts und führte in die Ausstellung ein. Diese zeigt 34 Larven, die aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehr in Elzach beheimatet sind und exklusiv bis zum 29.Dezember im Museum, immer samstags und sonntags zu sehen sein werden. Für die Ausstellungsbesucher gibt es eine Begleitbroschüre, die die Exponate beschreibt und die beim Eintritt ausgehändigt wird.

Martinimarkt in Elzach Meldung vom 11. November 2019

Der Martinimarkt als fester Bestandteil im Veranstaltungskalender der Stadt Elzach war einmal mehr ein voller Erfolg. Die Menschenmassen aus nah und fern statteten dem Städtli, Gewerbebetreibenden und Austellern einen Besuch ab. Die Besucher erwartete, wie gewohnt eine bunte Palette von Selbstgemachtem und auch die Kulinarik kam nicht zu kurz.Aussteller sowie der Elzacher Handel konnten sich über die Vielzahl von Besuchern freuen.

Firmenjubiläum der Oberen Metzgerei Franz Winterhalter Meldung vom 07. November 2019

Zum 270-jährigen Firmenjubiläum der Oberen Metzgerei Franz Winterhalter besuchte Bürgermeister Roland Tibi zusammen mit dem Gewerbeverein-Vorsitzenden Uli Volk die Firmeninhaber Wendelin und Peter Winterhalter und Seniorchefin Mechthild Winterhalter im Firmengebäude an der Schwarzwaldstraße.

Bürgermeister Roland Tibi gratulierte auch im Namen der Stadt Elzach zu der herausragenden Leistung den Jubilaren, die mit Tradition, Qualität und Regionalität weit über die Grenzen hinaus für Furore sorgen.

Er wünschte dem traditionellen Handwerksbetrieb weiterhin viel Erfolg.

Ihr Kontakt zu uns

Stadtverwaltung Elzach
Hauptstraße 69
79215 Elzach
Telefon 07682 - 804 - 0
Fax 07682 - 804 - 55

Öffnungszeiten

Montag - Freitag  08:00 Uhr - 12:00 Uhr
Mittwoch 14:00 Uhr - 18:00 Uhr
Donnerstag 14:00 Uhr - 16:00 Uhr
Termine auch nach Vereinbarung möglich!
 

Sitzungstermine

Ortsrecht

Sprechstunden des Bürgermeisters

In regelmäßigen Abständen hält der Bürgermeister Sprechstunden ab, in denen Sie Ideen, Wünsche und Anliegen direkt vortragen können.

Die Termine koordiniert:
Michaela Wisser
Rathaus Zimmer 8
Telefon 07682 / 804-51